Tipps gegen Schlafstörungen
Schlafstörungen können Auswirkungen seelischer oder realer
Konflikte sein. Wenn Sie sich während des Tages überfordern
und sich keine ausreichenden Ruhephasen gönnen (können),
hat das bei den meisten Menschen Auswirkungen auf den Schlaf. Ebenso
gibt es seelische Erkrankungen (Depression), körperliche
Faktoren (z.B. hormonelle überfunktion) oder äußere Umstämde (Fluglärm), die einen guten Schlaf
verhindern.
Sehr oft entstehen Schlafstörungen aber auch durch falsche
Angewohnheiten, oft nach einer Veränderung der Lebenssituation
(Schwangerschaft, Schichtarbeit, Umzug usw.). Nicht nur für
diesen Fall habe ich einige Tips aufgelistet, deren Befolgung oft
Abhilfe bringt:
- Gehen Sie erst ins Bett, wenn Sie wirklich müde
sind! >
Viele Menschen gehen zu einer bestimmten Uhrzeit
ins Bett, weil Sie denken, sie brauchen eine bestimmte Menge Schlaf.
Dann liegen sie im Bett und denken: "Wenn ich nicht bald
einschlafe, bin ich morgen ganz gerädert und stehe den Tag
nicht durch!" Diese Gedanken führen zu einer zusätzlichen
Anspannung und das Einschlafen fällt noch schwerer. Tatsächlich
wird die Bedeutung von ausreichendem Schlaf oft überschätzt.
Wenn Sie lernen, auf die Stimme ihres Körpers zu hören
und ihr zu folgen, gibt es in der Regel keinen Schlafmangel mehr.
- Stehen Sie möglichst jeden Tag zur gleichen Zeit
auf - auch am Wochenende!
Besonders wichtig ist diese
Regel, wenn Sie lange wach gelegen haben und morgens dann müde
sind. Wenn Sie jetzt "ausschlafen", fällt das Einschlafen
am nächsten Abend oder das Durchschlafen doppelt schwer.
- Vermeiden Sie das kurze Nickerchen am Nachmittag oder
Abend!
Besonders kritisch kann das abendliche Einnicken vor dem
Fernseher sein.
- Vermeiden Sie Alkohol zum Entspannen!
Zwar
fällt das Einschlafen nach Alkoholgenuss vielen Leuten leichter,
der Schlaf ist aber unruhiger und das Aufwachen häufiger.
- Verzichten Sie auf Kaffee am Nachmittag oder Abend!
Manche Menschen reagieren empfindlich auf aufputschende Mittel. Eine Ausnahme bilden mitunter ältere Menschen, die unter zu niedrigem Blutdruck leiden. In diesem
Fall kann Koffein zum Einschlafen mitunter nützlich sein.
Bei vielen Menschen stört Koffein jedoch eher den Schlaf.
Das gilt ähnlich für Nikotin.
- Verlassen Sie das Bett, wenn Sie nicht einschlafen
können!
Das Bett soll ein Ort der Entspannung und
des Wohlfühlens sein. Wenn Sie sich stundenlang hin und her
wälzen und grübeln, verliert das Bett diese Bedeutung.
Gehen Sie lieber in ein anderes Zimmer und lesen ein wenig oder
lenken sich auf andere Weise ab.
- Schauen Sie keine spannenden Filme oder Videos vor
dem Zubettgehen!
Auch Problemgespräche oder schwierige
Telefonate können dazu führen, dass Ihnen zum entspannten
Einschlafen zu viele Gedanken durch den Kopf gehen.
- Gewöhnen sie sich ein Ritual vor dem Einschlafen
an.
Das kann z.B. das Lesen eines entspannenden Buches,
Rückengymnastik, Atemübungen oder der Gang durch den
Garten sein. Wichtig ist, dass Sie lernen, dieses Ritual mit dem
Einschlafen zu verbinden.
- Wenn Sie dann im Bett liegen und trotzdem nicht einschlafen
können, stellen Sie sich vor dem inneren Auge eine ruhige
Landschaftsszene vor.
Wählen Sie dazu einen Ort,
mit dem Sie angenehme Erinnerungen verbinden und stellen Sie ihn
sich in allen Einzelheiten vor. Beziehen Sie dazu alle Sinne ein,
also auch Geräusche (Wellenrauschen oder Vogelzwitschern),
den Geruch, die Temperatur, Bewegungsempfinden (Flattern der Haare
im Wind) usw.
Pharmakologische Schlafmittel sind zur langfristigen Regulation
des Einschlafens eher ungeeignet. Sie sind aus meiner Sicht höchstens
zur Überbrückung kurzer Krisenphasen sinnvoll.
Sie müssen damit rechnen, dass Sie schon nach wenigen Tagen
Einnahme eines Schlafmittels noch schlechter schlafen. Wenn Sie
jetzt nach dem Absetzen des Medikaments erneut zur Schlaftablette
greifen, beginnt ein Teufelskreis, der zum Tablettenmissbrauch oder
in die Schlafmittelabhängigkeit führen kann.
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