Was ist tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ?
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist ein Oberbegriff
für Behandlungsverfahren, die auf der Krankheitslehre der Psychoanalyse
beruhen und bei denen gezielt die unbewusste Dynamik eines aktuell
wirksamen neurotischen Konflikts bearbeitet wird. Im Zentrum der
psychoanalytischen Krankheitslehre steht die Auffassung von der
krankmachenden Wirkung unbewusster seelischer Konflikte, deren Auswirkungen
auf die Entwicklung des Menschen, auf seinen Körper und auf
seine Beziehungen zu anderen Menschen untersucht werden. Neben den
Konflikten thematisiert die psychoanalytische Krankheitslehre Entwicklungsdefizite
und den Einfluss von traumatischen Erfahrungen.
Daraus leiten sich Behandlungsmethoden mit unterschiedlicher Dauer,
Zielsetzung und unterschiedlichen Rahmenbedingungen ab. Voraussetzung
für die Anwendung der tiefenpsychologisch fundiertenPsychotherapie
ist die Bereitschaft des Patienten, sich dem symptomauslösenden
Konflikthintergrund und seinen biografischen Bezügen zuzuwenden.
Das Behandlungsziel wird auf dem Hintergrund des Hauptkonflikts
von Patient und Therapeut gemeinsam erarbeitet und berücksichtigt
nicht allein die Symptomatik sondern auch die aktuellen Lebensumstände
und die Belastbarkeit des Patienten.
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie wird als Langzeittherapie-
und als Kurztherapieform auch zur Krisenintervention angewandt.
(nach einem Informationsblatt des Beratenden Fachausschusses Psychotherapie
bei der KV Hamburg) |