Anleitung zum Lauftraining
Regelmäßiges Laufen hat ebenso wie andere Ausdauersportarten
positive Effekte auf das körperliche und seelische Wohlbefinden
(siehe auch Text über Gefühle und Stresshormone) und stellt
im Sinne eines bewegungsaktiven Lebensstils eine ideale Ergänzung
zur Psychotherapie dar. Wichtig ist dabei ein langsamer Aufbau des
Trainingsprogramms und eventuell vorab eine ärztliche Abklärung
- besonders wenn Sie vorher keinen regelmäßigen Sport
betrieben haben.
Die folgenden Tipps werden Sie zwar nicht zu schnellen, sportlichen
Höchstleistungen bringen. Sie sind eher für Menschen gedacht,
die laufen (oder walken) wollen, um ihre Fittness und Ihr Wohlbefinden
zu erhalten.
1. Dies ist für mich die wichtigste Regel: Laufen Sie so langsam,
dass Sie sich beim Laufen unterhalten können, ohne auch nur
ansatzweise außer Atem zu kömmen. Nur so bleiben sie
im schonenden aeroben Trainingsbereich. Wenn Sie einen Pulsmesser
verwenden, sollten Sie bei etwa 55 bis 65 Prozent Ihrer maximalen
Herzfrequenz trainieren.
Wenn Sie bisher keinen regelmäßigen Sport gemacht haben,
müssen Sie sich eventuell in den ersten Wochen auf schnelles
Gehen beschränken.
2. Laufen Sie jeweils mindestens eine halbe Stunde lang. Wenn Sie
das anfänglich nicht schaffen, gehen Sie zwischendurch immer
wieder etwa drei bis fünf Minuten und laufen dann ganz langsam
weiter.
3. Die effektivste Lauffrequenz erreichen Sie, wenn Sie jeden 2.
Tag laufen bzw. 3-4 x in der Woche. Legen Sie nach jedem Lauf möglichst
einen Ruhetag ein - vor allem während der ersten Monate oder
wenn Sie älter als 45 Jahre alt sind.
4. Planen Sie die Läufe in ihren Wochenplan ein. Günstig
ist es, immer zu den gleichen Zeiten zu laufen, damit das Laufen
zu einem festen Bestandteil ihres Lebens werden kann.
5. Ca. zwei Stunden vor dem Lauf sollten Sie nichts mehr essen.
Achten Sie aber auf einen ausreichenden Flüssigkeitsausgleich.
6. Laufen Sie so oft wie möglich mit anderen gemeinsam. Richten
Sie Ihr Tempo ruhig nach dem langsamsten Teilnehmer aus, Sie werden
trotzdem wahrscheinlich im günstigen Herzfrequenzbereich trainieren.
7. Wärmen Sie sich am Anfang ausreichend auf und machen vorsichtige
Dehnungsübungen. Nur so können Sie Verletzungen und einem
einseitigen Muskelaufbau vorbeugen. Auch nach dem Laufen oder an
den Ruhetagen sind Dehnungsübungen für Beine, Rücken
und Schultern günstig.
8. Lernen Sie, auf die Signale Ihres Körpers zu achten. Vor
allem bei auftretenden Schmerzen sollten Sie sofort den Lauf unterbrechen
oder beenden.
Diese Tipps können nur eine erste Anregung sein und erheben
keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie entspringen meiner
persönlichen Erfahrung. Wenn Sie mehr wissen wollen, schauen
Sie in die verschiedenen hierzu erschienenen Bücher (siehe
auch unter Buchtipps und Links).
Claus Gieseke
Druckversion des Textes als PDF-Datei (160 KB)
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